Ich weiß, es ist jetzt schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Mal etwas gepostet habe, was aber einfach daran lag, dass ich viel unterwegs war und in der verbleibenden Zeit oft für Examen gelernt oder "Extra clases" (benotete Hausaufgaben) gemacht habe. Dafür fällt dieser Post aber etwas länger aus. ;D
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Das deutsche Essen scheint geschmeckt zu haben :) |
Der andere Kulturschock, den ich im Nachhinein eigentlich recht amüsant finde, bestand darin, dass ich an besagtem ersten Übernachtungabend gleich die ganze (Groß-)familie meiner Freundin kennenlernen durfte, als wir gemeinsam ihre Oma besuchten. Zwei ihrer Cousins waren in unserem Alter, sodass der Abend in einer langen Diskussion über Fußball und Autos endete (ich erntete unbezahlbare Gesichtsausdrücke, als ich erwähnte, dass Volkswagen, Audi oder BMW in Deutschland nicht unbedingt ungewöhnliche Automarken sind ;D). Außerdem kochten wir gemeinsam Schnitzel und Bratkartoffeln.
An einem anderen Wochenende habe ich mich mit einigen Austauschschülern und Costaricanern in San Ramon getroffen, wo wir auf einem Früchtemarkt waren und anschließend noch ein Eis in einer Ananas genehmigt haben.
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Multi-Culti-Bild: Zwei andere deutsche Austauschschülerinnen, eine Costaricanerin, ich und ein Italienerin (v.l.) |
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Ich habe noch nie so viele Mangos, Litschis, Papayas und andere exotische Früchte auf einmal gesehen :) |
Ein weiteres Abenteuer war ein Ausflug mit einer anderen deutschen Austauschschülerin und ihrer Mutter über ein ganzes Wochenende. Abenteuer deshalb, weil erst ca. 15 Minuten vor der Abreise feststand, dass ich überhaupt mitfahre. Die andere Austauschschülerin, Marla, hatte nämlich erst nicht verstanden, dass ihre Gastmutter meinte, sie könne auf ihren geplanten Wochenendausflug jemanden mitnehmen. Also rief sie mich Freitag Nachmittag, eine Stunde vor Abfahrt, an und fragte, ob ich nicht Lust hätte, sie zu begleiten. So eine Gelegenheit wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, war mir aber unsicher, wie meine (wie schon erwähnt sehr besorgten) Gasteltern darauf reagieren würden. Ich hatte aber unglaubliches Glück: es stellte sich heraus, dass sich unsere Gastmütter aus der Schule kannten, da beide im gleichen Ort aufgewachsen sind. Die Person zu kennen, mit der ich verreisen wollte, beruhigte meine Gastmutter ungemein und so packte ich panisch meine Sachen, um kurz darauf in Richtung des Ortes La Fortuna aufzubrechen.
La Fortuna ist eine Kleinstadt in der Nähe des Vulkanes Arenal, einem der bekanntesten Vulkane Costa Ricas, welcher von San Ramón aus in etwa 1,5h zu erreichen ist.
Wir kamen gegen 19:30 Uhr in einem kleinen und wunderschönen Hostel an, welches sogar einen kleinen Pool besaß. Der wurde natürlich gleich erstmal zum Entspannen und für ein Fotoshooting genutzt. Danach saßen Marla und ich noch bis um 11 bei Gitarrenmusik und Schoko-Banane-Milchshakes draußen und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Fotoshoot im wunderschönen Pool (im Hinergrund seht ihr so eine Art Außenlobby mit Bar, wo Marla und ich uns später die Milchshakes genehmigten) |
Tamarindo :) |
Nachts am Strand zu sein ist auch so ein Gefühl für sich :)) |
Die Wellen kamen unseren Bildern sehr zugute :) |
Der letzte Tag war wohl auch gleichzeitig der chaotischste: wir brachen wieder relativ früh auf, da Marlas Gastmutter uns den "Playa Conchal" zeigen wollte, einen Strand, der komplett aus kleinen Muschelteilen besteht. Dort hatten wir dann ca. 2 Stunden Zeit, die wir wieder zum Bilder machen und baden gehen nutzen. Mittlerweile waren wir übrigens noch mit zwei Freunden von Marlas Gastmutter, ihrem ältesten Sohn und seiner Freundin unterwegs, die alle irgendwann während der Reise zu uns gestoßen waren. Einem dieser Freunde ging es plötzlich wirklich schlecht, er konnte nicht richtig atmen und meinte, er fühle sich schlapp und schwer, sodass wir mit ihm erstmal in ein Krankenhaus fahren mussten. Dort war dann zwei Stunden lang warten angesagt, und zehn Minuten nachdem wir endlich weiter fahren konnten, rief der Sohn meiner Gastmutter an, der mit seiner Freundin am Strand geblieben war, und meinte, sein Auto spränge nicht mehr an. Also fuhren wir zurück zu ihm und versuchten so gut es ging zu helfen, bis Marlas Gastmutter gegen 18:30 schließllich entschied, dass es sinnlos wäre, noch zu bleiben, und wir uns auf den Heimweg machten. Die Fahrt zog sich und erst nach Mittaernacht kam ich schließlich wieder zu Hause an.
Ich habe noch einiges mehr zu erzählen und zu zeigen, werde das aber in einen anderen Post packen, um eure Geduld nicht überzustrapazieren.
Also vorerst Adiós,
Jule